Das Meta-Modell der Sprache

Sprache ist ein Ausdruck des subjektiven Erlebens eines Menschen. Sprachliche Informationen sind unvollständig in Bezug auf das reale dazugehörige Erlebnis. Worte geben immer nur einen Teil dessen wieder, was tatsächlich geschehen ist. Der Vorteil hieran ist, dass sich komplexe Erfahrungen mit wenigen Worten zusammenfassen lassen. Nachteilig ist daran, dass in jeder sprachlichen Darstellung ein wesentlicher Teil der dahinter stehenden Erfahrung fehlt. Der Zuhörer füllt und interpretiert die fehlenden Teile.

Das Meta-Modell ist eine Sammlung von Fragen, mit deren Hilfe die sprachlichen Äußerungen eines Menschen auf Wort- und Satzebene analysiert werden:

  • Sind alle zum Verständnis notwendigen Informationen im Gesagten enthalten?
  • Es leitet Menschen in Gesprächssituationen an, die zum Gesagten notwendigen Informationen zu erfragen.
  • Es unterstützt, eigene Gedanken und Informationen präzise auszudrücken.
  • Es trainiert den Anwender, zwischen Wahrnehmung und Interpretation zu unterscheiden.
  • Und nicht zuletzt trainiert es, Aussagen so zu formulieren, dass die Kommunikationsfähigkeit flexibler und präziser wird.

Die Strategie beim Meta-Modell

Genau zuhören!

  • Was genau hat mein Gesprächspartner geäußert?
  • Was genau habe ich verstanden?
  • Was fehlt? Was ergibt keinen Sinn?
  • Nachfragen mit „W“-Fragen: Wer? Wie? Woher? Wozu? Was?
  • Die Fragen Wieso? Weshalb? Warum? sollten dabei sparsam eingesetzt werden, denn sie können den Gesprächspartner unter Rechtfertigungsdruck setzen.

Die Sprachfilter
Generalisierungen
Bei Generalisierungen oder Verallgemeinerungen wird von einem Teil des gesagten auf das ganze Ereignis geschlossen. Lernt z.B. jemand in einem Freibad schwimmen, kann er diese Fähigkeit auf alle Wasserflächen verallgemeinern. Der Vorteil von Verallgemeinerungen ist, dass nicht jedes Ereignis oder jede Erfahrung erwähnt werden muss, indem Ähnliches zusammengefasst wird.
Nachteilig ist es, wenn einem Einzelfall auf die Gesamtheit geschlossen wird.

Ein Beispiel: Du bringst einmal den Müll nicht weg und daraus wird: „Nie bringst du den Müll weg!“

Zu den Generalisierungen zählen Worte wie Alle, Niemand, Jeder, Keiner, Immer, Nie, Überall und Nirgends.

Tilgungen
Bei Tilgungen werden wesentliche Teile der Originalerfahrung aus der sprachlichen Wiedergabe entfernt. Der Vorteil ist hier, dass unwesentliche Bestandteile weggelassen werden können und eine Beschränkung auf das Wesentliche erfolgt.
Nachteilig ist es, dass im sprachliche Ausdruck Bestandteile verloren gehen, die für den Zuhörer wesentlich sein können.

Beispiele:

  • Mir reicht’s! (Was genau reicht?)
  • Ich bin aufgeregt! (Warum bist du aufgeregt?)
  • Kleider werden immer teurer! (Im Vergleich wozu?)

Verzerrungen
Bei Verzerrungen werden Erfahrungen so um- oder neugestaltet, dass es zum Weltbild eines Menschen passt. Der Vorteil ist hier, dass Menschen ihre Phantasie z.B. für Erfindungen, Entdeckungen oder Visionsentwicklungen nutzen.
Nachteilig ist es, wenn Menschen negative Phantasien über sich und die Welt für die Realität halten.

Beispiele:

  • Ich bin ein Versager.
  • Mein Mann ist faul.
  • Ich leide.
  • Ich weiß, was sie glücklich macht.