Kommunikation – Miteinander reden und sich verstehen

Kommunikation dient der Weitergabe oder dem Austausch von Informationen. Dabei gibt es den Sender – der, der etwas zu sagen hat – und dem Empfänger – der, der die Information entgegennimmt.

Wer hat es nicht schon einmal erlebt, dass es dabei zu Missverständnissen kommt, dass es eine Störung auf dem Weg vom Sender zum Empfänger gibt.

In der Kommunikation gibt es unterschiedliche Ebenen:

  • Die verbale und die nonverbale Kommunikation
    Neben dem gesprochenen Wort (verbale Kommunikation) machen Mimik, Gestik, Körpersprache und die Betonung der gesprochenen Worte (nonverbale Kommunikation) den weitaus größten Anteil bei der Informationsweitergabe aus.
  • Die Sach- und die Beziehungsebene
    Auf der Sachebene werden Sachinformationen weitergegeben: über Projekte, was organisiert werden sollte, welche Termine anstehen …
    Auf der Beziehungsebene geht es um das Verhältnis zwischen zwei oder mehr Personen. Dabei spielen Erwartungen aneinander, Sympathien, Emotionen, Werte und Überzeugungen eine wesentliche Rolle.

Auf den folgenden Seiten findest du – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einiges, was wir rund um eine gelingende Kommunikation wichtig finden und natürlich auch einige bekannte Kommunikationsmodelle.

Die Grundannahmen für einen wertschätzenden Umgang

In dieser herausfordernden Zeit ist es wichtiger denn je, sich mit offenen Ohren und offenem Herzen zu begegnen. Es gibt zurzeit so viel Polarisierungen und ich wünsche mir, dass es uns wieder mehr und mehr gelingt Brücken zu bauen. Dass es weniger darum geht, Recht zu haben und auf seiner Position zu beharren. Dass es mehr darum geht, offen zu sein für den Standpunkt des Anderen. Offen dafür zu sein, dass meine Werte andere sind als die anderer Menschen. Und dass diese Werte ebenso ihre Berechtigung haben wie meine.

An dieser Stelle möchte ich die Grundannahmen aus dem NLP vorstellen. Sie bilden die Basis für eine gesunde, verständnisvolle, wertschätzende und zielführende Kommunikation.

  1. Ich bin ok – du bist ok.
    Wenn wir uns wirklich auf Augenhöhe begegnen, wertschätzend, ohne Bewertung – dann können wirkliche und wahrhaftige Begegnungen stattfinden.
  2. Jeder Mensch ist einzigartig und hat sein eigenes Modell von der Welt.
    Jede*r nimmt seine Umgebung, das Verhalten und das gesprochene Wort anders wahr – in seiner Welt eben, geprägt von seinen Erfahrungen. Dabei kein Modell ist besser oder schlechter als das andere.
  3. Alle Menschen haben das Wissen, die Ressourcen und die Fähigkeiten, um Veränderungen vorzunehmen.
    Du kannst jederzeit einen anderen Weg einschlagen, dich entscheiden, etwas in deinem Leben zu begrüßen und dich von anderem zu verabschieden.
  4. Hinter jedem Verhalten steht eine positive Absicht.
    Dieser Satz hat mich lange beschäftigt. Irgendwann habe ich verstanden, dass sich diese positive Absicht nicht auf mich bezieht, sondern auf die handelnde Person. Das hat für mich dazu geführt, dass ich mich bei Konflikten aus dem Fokus nehmen konnte. Denn es ging nicht darum, mich zu verletzen oder zu ärgern. Es ging der handelnden Person vielmehr darum für sich zu sorgen – wenn auch manchmal auf eine sehr merkwürdige Art und Weise.
  5. Menschen treffen in ihrem Tun jeweils die beste, ihnen zur Verfügung stehende Wahl.
    Dazu möchte nur das sagen: Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.
  6. Für jedes Verhalten gibt es einen Kontext, in dem es sinnvoll und nützlich ist.
    Für ein Kind mag es sinnvoll oder gar überlebensnotwendig gewesen sein, sich in bestimmten Situationen unsichtbar zu machen. Für den Erwachsenen gilt das sicher nicht mehr. Da das jedoch ein Verhalten ist, das in früher Kindheit erlernt wurde, ist es u.U. schwer, dies zu ändern.
  7. Respektiere alle Botschaften.
    Du musst nicht einer Meinung mit anderen Menschen sein, respektieren und achten solltest du sie allemal. Das ist gerade in dieser Zeit der Pandemie in meinen Augen besonders wichtig, um die entstandenen Polarisierungen nicht weiter zu verschärfen und sogar zu mindern.
  8. Vertraue deinem Unbewussten.
    Nimm deine Gefühle wahr und ernst. Verbinde dich wieder mehr mit deinem Körper und deinen Emotionen.
  9. Körper, Geist, Seele und Umwelt bilden ein einheitliches System.
    Verändert sich eines, verändert sich auch alles Andere.

Das Eisbergmodell

Kommunikation findet auf mehreren Ebenen statt. Es gibt sichtbare und bewusste Kommunikation einerseits und unsichtbare und unbewusste andererseits.

Das Eisbergmodell beschreibt die Verteilung der jeweils sichtbaren und unsichtbaren Anteile unserer Kommunikation. Genau wie beim Eisberg sind nur 20 % sichtbar, hörbar und bewusst wahrnehmbar. 80 % des Eisberges liegen unter der Wasseroberfläche und sind somit unsichtbar.

Der sichtbare Anteil drückt sich in Worten Taten und Körpersprache aus. Der unsichtbare und unbewusste Teil wird bestimmt durch:

  • Unsere Gefühle, die sich durch das Gesagte einstellen – mit all unseren Emotionen, Stimmungen, Einstellungen und Bedürfnissen.
  • Unsere Wahrnehmung – mit unseren Vorstellungen und Erwartungen, Gedanken, Interpretationen (des Gesagten) und Zielen.
  • Unserem Wille – wie passt das Gesagte zu unseren Absichten, Antreiben und Motiven.

Das 4-Ohren-Modell
Das Kommunikationsquadrat nach Friedemann Schulz von Thun

Nach diesem – wohl bekanntesten – Modell enthält jede Äußerung vier Botschaften gleichzeitig:

  • Eine Sachinformation: Worüber ich informiere
  • Eine Selbstkundgabe: Was ich von mir zu erkennen gebe
  • Einen Beziehungshinweis: Was ich von dir halte und wie ich zu dir stehe.
  • Einen Appell: Was ich bei dir erreichen möchte

Davon ausgehend hat Schulz von Thun die vier Seiten einer Äußerung als Quadrat dargestellt. Dabei wird die Aussage mit vier „Schnäbeln“ dargestellt, die auf die vier „Ohren“ des Empfängers trifft. Somit sind sowohl der Sender einer Botschaft wie auch der Empfänger für die Qualität verantwortlich.

Die vier Ebenen der Kommunikation:

Die Sachebene: Hier geht es um Daten, Fakten und Sachverhalte.

Die Selbstkundgabe: Jede Äußerung enthält gewollt oder ungewollt eine Kostprobe der Persönlichkeit – ihrer Gefühle, Werte, Eigenarten und Bedürfnisse. Der Empfänger nimmt mit diesem Ohr auf: Was ist das für eine? Wie ist sie gestimmt? Was ist mit ihr? …

Die Beziehungsebene: Der Sender gibt zu erkennen, wie er zum Empfänger steht und was er von ihm hält. Der Empfänger fühlt sich durch eingehenden Informationen wertgeschätzt oder abgelehnt, missachtet oder geachtet, respektiert oder gedemütigt, …

Die Appellebene: Wenn jemand das Wort ergreift, möchte er in der Regel etwas erreichen. Er äußert Wünsche, Appelle, Ratschläge oder Anweisungen. Appelle werden offen oder verdeckt gesandt. Der Empfänger fragt sich: „Was soll ich jetzt (nicht) machen, denken oder fühlen?“

Ein bekanntes Beispiel beschreibt ein Paar, das gemeinsam im Auto an der Ampel wartet. Die Ampel wird grün und der Fahrer fährt nicht direkt los. Der Beifahrer meldet sich zu Wort: „Du, da vorne ist grün.“

Wie würdest du diesen Satz unter den Aspekten des 4-Ohren-Modells deuten? Ich freue mich über deine Rückmeldung dazu.

Das Meta-Modell der Sprache

Sprache ist ein Ausdruck des subjektiven Erlebens eines Menschen. Sprachliche Informationen sind unvollständig in Bezug auf das reale dazugehörige Erlebnis. Worte geben immer nur einen Teil dessen wieder, was tatsächlich geschehen ist. Der Vorteil hieran ist, dass sich komplexe Erfahrungen mit wenigen Worten zusammenfassen lassen. Nachteilig ist daran, dass in jeder sprachlichen Darstellung ein wesentlicher Teil der dahinter stehenden Erfahrung fehlt. Der Zuhörer füllt und interpretiert die fehlenden Teile.

Das Meta-Modell ist eine Sammlung von Fragen, mit deren Hilfe die sprachlichen Äußerungen eines Menschen auf Wort- und Satzebene analysiert werden:

  • Sind alle zum Verständnis notwendigen Informationen im Gesagten enthalten?
  • Es leitet Menschen in Gesprächssituationen an, die zum Gesagten notwendigen Informationen zu erfragen.
  • Es unterstützt, eigene Gedanken und Informationen präzise auszudrücken.
  • Es trainiert den Anwender, zwischen Wahrnehmung und Interpretation zu unterscheiden.
  • Und nicht zuletzt trainiert es, Aussagen so zu formulieren, dass die Kommunikationsfähigkeit flexibler und präziser wird.

Die Strategie beim Meta-Modell

Genau zuhören!

  • Was genau hat mein Gesprächspartner geäußert?
  • Was genau habe ich verstanden?
  • Was fehlt? Was ergibt keinen Sinn?
  • Nachfragen mit „W“-Fragen: Wer? Wie? Woher? Wozu? Was?
  • Die Fragen Wieso? Weshalb? Warum? sollten dabei sparsam eingesetzt werden, denn sie können den Gesprächspartner unter Rechtfertigungsdruck setzen.

Die Sprachfilter
Generalisierungen
Bei Generalisierungen oder Verallgemeinerungen wird von einem Teil des gesagten auf das ganze Ereignis geschlossen. Lernt z.B. jemand in einem Freibad schwimmen, kann er diese Fähigkeit auf alle Wasserflächen verallgemeinern. Der Vorteil von Verallgemeinerungen ist, dass nicht jedes Ereignis oder jede Erfahrung erwähnt werden muss, indem Ähnliches zusammengefasst wird.
Nachteilig ist es, wenn einem Einzelfall auf die Gesamtheit geschlossen wird.

Ein Beispiel: Du bringst einmal den Müll nicht weg und daraus wird: „Nie bringst du den Müll weg!“

Zu den Generalisierungen zählen Worte wie Alle, Niemand, Jeder, Keiner, Immer, Nie, Überall und Nirgends.

Tilgungen
Bei Tilgungen werden wesentliche Teile der Originalerfahrung aus der sprachlichen Wiedergabe entfernt. Der Vorteil ist hier, dass unwesentliche Bestandteile weggelassen werden können und eine Beschränkung auf das Wesentliche erfolgt.
Nachteilig ist es, dass im sprachliche Ausdruck Bestandteile verloren gehen, die für den Zuhörer wesentlich sein können.

Beispiele:

  • Mir reicht’s! (Was genau reicht?)
  • Ich bin aufgeregt! (Warum bist du aufgeregt?)
  • Kleider werden immer teurer! (Im Vergleich wozu?)

Verzerrungen
Bei Verzerrungen werden Erfahrungen so um- oder neugestaltet, dass es zum Weltbild eines Menschen passt. Der Vorteil ist hier, dass Menschen ihre Phantasie z.B. für Erfindungen, Entdeckungen oder Visionsentwicklungen nutzen.
Nachteilig ist es, wenn Menschen negative Phantasien über sich und die Welt für die Realität halten.

Beispiele:

  • Ich bin ein Versager.
  • Mein Mann ist faul.
  • Ich leide.
  • Ich weiß, was sie glücklich macht.

Das innere Team und die vielen Facetten deiner Persönlichkeit

Hier geht es um deine interne Kommunikation, also wie redest du mit dir, welche deiner Anteile melden sich zu Wort – kurz: Das innere Team von Friedemann Schulz von Thun, der auch schon das 4-Ohren-Modell beschrieben hat.

Normalerweise betrachten wir uns als eine Persönlichkeit. Doch in unterschiedlichen Situationen verhalten wir uns unterschiedlich. Ein und dieselbe Person kann sich je nach Umgebung anders verhalten:

  • Als Chefin, die einem Mitarbeiter den Urlaub nicht genehmigen kann
  • Als Geschäftsführerin, die ihren Mietern den enormen Anstieg der
    Betriebshaltungskosten erklären muss.
  • Als Freundin, die sich die Klagen ihrer Freundin über ihren Partner anhört.

Unsere Persönlichkeit besteht aus einem bunten Mosaik verschiedener Persönlichkeitsanteile, die unser Verhalten und unsere Beziehung zu unseren Mitmenschen mitgestalten. Diese Anteile äußern sich oft als innere Stimmen.

Innere Stimmen sind in mehrfacher Hinsicht verschieden – unabhängig von ihrem Inhalt:

Es gibt Früh- und Spätmelder. Frühmelder sind sofort da und nehmen auf die Situation Einfluss. Spätmelder kommen häufig erst Stunden oder Tage später an und sind dann weder zu übersehen noch zu überhören.

Es gibt laute und leise Stimmen. Die leisen Stimmen sind nur zu bemerken, wenn wir aus der täglichen Betriebsamkeit und den Turbulenzen des Alltags aussteigen und innehalten.

Es gibt mehr oder weniger willkommene und unwillkommene Stimmen. Die unwillkommenen Stimmen sind uns peinlich oder unangenehm, wir wollen sie nicht haben. Diese Stimmen sind dazu „verurteilt“, im Untergrund zu leben. Sie verschaffen sich allerdings zu den unpassendsten Gelegenheiten Gehör.

So lässt unser Inneres Team uns oft Dinge tun, die wir eigentlich gar nicht wollen. In bestimmten Situationen verhalten wir uns so, dass unsere Handlungen u.U. für uns selbst befremdlich sind. Zum Beispiel, wenn wir wegen einer Kleinigkeit ausrasten. Hinterher fragen wir uns, welcher Teufel uns da gerade geritten hat, denn eigentlich sind wir ja ganz anders. Doch ein Teil von uns hat uns so reagieren lassen.

Unsere inneren Stimmen sagen uns, dass wir uns mehr anstrengen, weniger essen, mehr Sport treiben sollen oder überarbeitet aussehen. Sie erklären uns, was wir aufschieben oder sofort machen sollen. Oder sie machen uns Mut und beruhigen uns in schwierigen Situationen.

Durch die Beobachtung deines inneren Dialogs lernst du die Gefühle und Bedürfnisse deiner Persönlichkeitsanteile kennen. Indem du dich distanzierst und von außen beobachtest, kannst du möglicherweise erkennen, das der Persönlichkeitsanteil, der dir gerade Probleme bereitet, eine gute Absicht für dich hat. Wenn du darauf mit Verständnis und Wertschätzung reagierst, kannst du eine dauerhafte Verhaltensänderung erreichen.

Um dies zu erzielen, ist es notwendig, die für ein bestimmtes Verhalten
wesentlichen Persönlichkeitsanteile zu identifizieren, ihre Motivation anzuerkennen und mit ihnen gemeinsam Lösungen, Handlungsalternativen oder Kompromisse zu finden.

Doch wie kommst du deinen inneren Anteilen, den Teammitspielern, die dich sabotieren auf die Schliche? Was könnte z.B. dem Gemütlichen in dir, der uns jeden Morgen daran hindert zu Joggen, helfen? Identifiziere z.B. den Teil, der dich am Joggen hindert. Ist es der Gemütliche? Oder ist es ein anderer Teammitspieler? Und dann können die folgenden Fragen an ihn helfen:

  • Wie fühlst du dich?
  • Was brauchst du?
  • Was lässt dich so denken und fühlen?
  • Was möchtest du durch dein Verhalten sicher stellen?
  • Welches Bedürfnis hast du?
  • Was möchtest du erreichen?
  • Was ist deine gute Absicht?
  • Was möchtest du verhindern?
  • Was könnte passieren?
  • Wovor möchtest du mich schützen?

Falls du mehr wissen möchtest, findest du hier weitere Informationen:

Raus aus Grübelfalle“ – Nicola Fritze, südwest, 2011
„Miteinander reden: 3“ Friedemann Schulz von Thun, rororo 2006

Oder du nimmst Kontakt zu mir auf:
Barbara Westphal – barbara@westphal-coaching.de

Die Metaprogramme

Metaprogramme sind übergeordnete Programme (Kontrollinstanzen), die steuern, welche Informationen aus der unbewussten Wahrnehmung den Weg in unser Bewusstsein finden. Da sie festlegen, worauf wir achten, beschreiben sie typische Muster in unserem Denken. Damit sind Metaprogramme ein Teil unserer unbewussten Filter. Sie werden aufgrund unserer Erfahrungen und Lernprozesse geprägt. Von anderen erlernten Filterinstanzen, wie Werte und Glaubenssätze, unterscheiden sie sich dadurch, dass sie inhaltsfrei sind und nur die Form vorgeben, auf die jemand reagiert. Also nicht, ob etwas gut oder schlecht ist, falsch oder richtig (dies ist das Feld der Glaubenssätze und Werte) sondern lediglich, ob es von Interesse ist. Jemand mit dem Metaprogramm „Gegenwart“ wird eher auf Themen reagieren, die Erleben in den Vordergrund stellen, als auf Themen, die eine sichere Zukunft in 35 Jahren betreffen.

Metaprogramme können an Kontext gebunden sein. Jemand kann z.B. im familiären Kontext zu einem starken WIR neigen, dagegen im beruflichen Umfeld aufs ICH gehen. Ein Metaprogramm ist nicht besser oder schlechter als ein anderes, jede Art Dinge zu sehen, hat ihre Vorteile in bestimmten Kontexten.

Es gibt unzählige Metaprogramme, über 60 typische wurden von Leslie Cameron-Bandler beschrieben. Hier ist eine kleine Auswahl:

Richtung: Weg von – hin zu: Zieht es dich zu etwas Positivem hin oder möchtest du etwas Negatives vermeiden?

Bezugsrahmen: Intern – Extern: Machst du deine Entscheidungen davon abhängig, wie du die Dinge siehst oder was andere denken (könnten)?

Beziehung: Gleichheit – Unterschied: Achtest du darauf, was du mit jemandem gemeinsam hast oder eher auf die Unterschiede zwischen euch?

Informationsaufnahme: Global – Spezifisch/ Detail: Willst du den Überblick haben oder es ganz genau wissen?

Zu wissen, wie du und andere Menschen orientiert sind, kann sehr hilfreich für das gegenseitige Verständnis sein.

Dazu eine kleine Geschichte
Der Meister nahm zwei Stöcke und legte sie in Form eines T auf den Boden. Dann fragte er den Schüler: „Was siehst du?“ „Den Buchstaben T“, antwortete der. „Genauso habe ich es mir vorgestellt“, sagte der Meister. „Es gibt von sich aus keinen Buchstaben T; das T ist die Bedeutung, die du ihm gibst. Was du vor dir siehst, sind zwei abgebrochene Äste in Form von Stöcken.“ 

Aus Antony de Mello – Zeiten des Glücks

Das Johari-Fenster

Das Johari-Fenster beschreibt deinen Selbstwahrnehmungsprozess im Verhältnis zu deiner sozialen Umwelt und wurde schon 1955 von Joseph Luft und Harry Ingham entwickelt. Es veranschaulicht, dass es im Leben eines jeden Menschen Bereiche gibt, die ihm selbst nicht und anderen sehr wohl bewusst sind. Durch den Austausch dieser beiden Wahrnehmungsperspektiven kannst du zu einer genaueren Selbstwahrnehmung finden.

Wie ein Fenster mit einem Fensterkreuz ist das JoHari-Fenster in vier Bereiche eingeteilt:
1. Öffentliche Person
2. Mein Geheimnis
3. Blinder Fleck
4. Bereich des Unbewussten

I – Die öffentliche Person: Dies ist der Bereich, der dir und anderen bekannt ist. Je besser ein Mensch dich kennt, desto größer ist dieser Bereich.

II – Mein Geheimnis: Diesen Bereich von Verhalten verbirgst du gerne vor anderen. Die Gründe dafür können vielfältig sein: Du befürchtest negative Konsequenzen oder weil du deine Privatsphäre wahren möchtest. Wenn du dich jedoch entschließt, zu testen ob die Konsequenzen tatsächlich eintreten, kann es durchaus positive Überraschungen geben.

III – Blinder Fleck: Diese Aspekte deines Verhaltens sind nur anderen bekannt. So lange dich niemand darauf hinweist, bleibt dir dieser Teil auch verborgen.

IV – Bereich des Unbewussten: Viele Anteile deines Verhaltens sind unbewusst und werden es auch bleiben. Auch Andere kennen diese Anteile nicht. Sie können verborgene Ängste oder Wünsche sein. In unbekannten und herausfordernden Situationen, kann es durchaus sein, dass du Fähigkeiten entwickelst, von denen du nicht wusstest, dass sie in dir stecken.