Der Körper

Zur Integralen Lebenspraxis (ILP) gehört es, dass du deinen Körper voll annimmst und weise von ihm Gebrauch machst. Körperliche Gesundheit ist einer der wichtigsten Werte in unserer Gesellschaft. Zu wirklicher Gesundheit gehört ein balanciertes Wohlbefinden, das auf einem gesunden Lebensstil basiert.

Jeder Körper kann sich in drei Zuständen befinden: wach, im Traum und im Tiefschlaf. Mit diesen Zuständen sind bestimmte Bewusstseinszustände verbunden. In der ILP spricht man vom grobstofflichen (wach), subtilen (Traum) und kausalen (Tiefschlaf) Körper.

Wach erleben wir unsere Umwelt durch unsere Sinne: mit den Augen, Ohren, Gerüchen, dem Geschmack und dem Bewegungsempfinden.

Im Traum verschwindet alles Grobstoffliche aus deiner Wahrnehmung. Dein Traumkörper kann seine Gestalt verändern und ungehindert durch verschiedene Dimensionen gehen: Albträume, Glück, unterschiedliche Zeiten und Orte. Er hängt eng zusammen mit deinen Ahnungen, Wünschen, Gefühlen, Absichten, Ideen, Visionen und noch vieles mehr. Er ist freier als dein grobstofflicher Körper, weil er nicht an die physischen Gesetzmäßigkeiten gebunden ist. Dein Traum kann dich zum Handeln inspirieren und dein Leben verändern.

Im Tiefschlaf bist du frei von subtilen und grobstofflichen Erfahrungen. In Stille und Ruhe ist dein Bewusstsein einfach und ohne Ablenkung. Dieser Zustand ist gerpägt von tiefem Wohlbefinden und der Abwesenheit von Leid. Hieraus gehen deine subtilen und grobstofflichen Energien hervor, dies ist sozusagen die die Quelle deines Seins.

Jeden Zustand deines Körpers kannst du durch gezielte Übungen stärken. Hier sind einige Beispiele dafür:

Stärkung des grobstofflichen Zustandes

  • Gewichtheben
  • Laufen
  • jede Art von Gymnastik mit dem eigenen Körpergewicht
  • jede Art von Sport (Skilaufen, Tennis, Basketball, Judo, Frisbee, …)

Stärkung des subtilen Zustandes

  • Yoga
  • Tai Chi und Chi Gong
  • Atemübungen
  • Visualisierungen

Stärkung des kausalen Zustandes

  • Mantra-Meditation
  • Atem-Meditation

Ein weiterer wichtiger Aspekt zur körperlichen Gesundheit auf jeder Ebene deines Seins ist die Ernährung deines Körpers. Wie nährst du ihn? Ob du weise und gesund isst oder dich schlecht ernährst hat einen tiefgreifende Auswirkung auf deine körperliche Leistungsfähigkeit und Energie.

Essen ist sowohl ein grundlegendes Überlebensbedürfnis als auch ein psycho-emotionales Bedürfnis. Die Praxis einer weisen Ernährung kann auf die anderen Aspekte unseres Lebens besonders starke Auswirkungen haben.

Unser Essverhalten beruht meist auf Konditionierungen und entwickelt sich ein Leben lang durch all diese Faktoren. Dadurch wird es irgendwann unbewusst.
Und wir kümmern uns nun darum, uns unser Essen wieder bewusst zu machen.
Wir können einen Schritt zurücktreten und uns unsere Gewohnheiten aus der Distanz anschauen und es dann in eine bewusste Praxis umwandeln.

Wir nehmen aus psychologischen, biologischen, kulturellen und sozialen Gründen Nahrung zu uns – das sind die Bereiche, die die vier Quadranten darstellen. So kann die Integrale Ernährung in den vier Perspektiven des Quadrantmodells von Ken Wilber betrachtet werden.

Das Quadrantenmodell für die integrale Ernährung

Bewusst essen

Warum isst du wie du isst? Was motiviert dich, dich so zu ernähren, wie du es tust? Zwei Fragen, die es wert sind näher beleuchtet zu werden. Ist Essen für dich ein Genuss oder muss es immer schnell gehen und du achtest gar nicht so genau darauf, was du eigentlich isst? Oder versuchst du, möglichst gesund zu essen? Hältst du Diät oder ernährst du dich auf eine ganz bestimmte Art und Weise (vegetarisch, vegan, TCM, …)?

Bewusst essen heißt, beim Einkauf, mit Bedacht einzukaufen, das Essen zuzubereiten und zu essen und zu trinken. Essen an sich ist mit vielen inneren Erfahrungen verbunden: Wie riecht es, wie schmeckt es? Wie gelangt es in den Magen – gut gekaut oder eher verschlungen?

Wie reagierst du auf Speisen? Wie wirken sie sich auf dein Energielevel, also deinen subtilen Zustand, aus? Wirst du müde, leidest du vielleicht sogar an Verdauungsstörungen oder fühlst du dich nachdem Essen energigeladen?

Achtsam essen stärkt deinen Körper. Frische natürliche, belassene Lebensmittel enthalten viel Energie. Je mehr ein Nahrungsmittel verarbeitet und raffiniert ist, desto weniger Lebensenergie hat es.

So kann es eine gute Idee sein, wieder bewusster einzukaufen und das Essen zuzubereiten. Dein Körper wird es dir danken.

Optimal essen

Jeder und jede von uns hat einen einzigartigen Körper, jeder Stoffwechsel ist anders. Deshalb solltest du für dich herausfinden, was dir am besten bekommt. Manche Menschen vertragen frische und vollwertige Lebensmittel besser als verarbeitete oder synthetisch hergestellte Nahrungsmittel. Andere bevorzugen eine vegane, vegetarische oder eine fleischreiche Ernährung.

Integrale Ernährung heißt auch, darauf zu achten, wie viele Proteine, Fette und Kohlenhydrate, auch wann du isst und wie dein Essen zusammengestellt ist. Einige allgemeingültige Empfehlungen gibt es:

  • Nimm so wenig wie möglich „schlechte“ Fette zu dir. Zu den schlechten Fetten gehören gesättigte Fettsäuren. Das sind Fette, die eher fest sind, Margarine oder Schmalz zum Beispiel. Bei Margarine besteht zudem die Gefahr, dass sie sogenannte trans-Fettsäuren enthält, die vom Körper schlecht verarbeitet werden können.
  • Nimm so wenig wie möglich einfache Kohlenhydrate zu dir. Dazu gehören u.a. Zucker und Weißmehlprodukte (Brötchen Tost, Nudeln).
  • Nimm so wenig wie mögliche schlecht verarbeitete und minderwertige Nahrungsmittel, sowie Fastfood zu dir.
  • Achte darauf, kleine Portionen zu essen.
  • Halte dich „Naschigkeiten“ zurück.
  • Trinke ausreichend Wasser.

Integrale Ernährung heißt, bewusst und ausgewogen zu essen und Nahrung, die dir schadet wegzulassen.

Sinnvoll essen

Die Kultur, in der du lebst, beeinflusst, was und wie du isst. Verschiedene Kulturen essen verschieden: zu unterschiedlichen Zeiten und unterschiedliche Lebensmittel.

Sinnvoll essen heißt, bewusst Lebens- oder Nahrungsmittel zu wählen, die mit den Werten und der Ethik, in der du lebst, vereinbar ist. Wo kaufst du deine Lebensmittel ein – eher im Supermarkt, im Bioladen oder beim Bauern? Mit wem isst du? Eine gemeinsame Mahlzeit mit der Familie, mit Freunden oder Kollegen schafft einen kulturellen „Wir-Raum“.

 

Nachhaltig essen

Essen bildet eine Verbindung zwischen deinem Organismus und deiner natürlichen Umgebung her. Sie liefert dir den Rohstoff, die deinen phsischen Körper nährt.

Nachhaltig essen bildet die „Sie“-Perspektive deiner Ernährung. Jedes Lebens- oder Nahrungsmittel hat eine Geschichte: vom Samen, der keimt, bis zum fertigen Nahrungsmittel auf deinem Teller. Was konsumierst du? Woher stmmt deine Nahrung? Wie wurde sie produziert? Wie gelangt sie zu dir? Bevorzugst du lokale und saisonale Nahrungsmittel oder ist dir das eher egal?

Mach dir bewusst, welche Systeme du mit dem Kauf deiner Lebensmittel unterstützt und triff bewusste und informierte Entscheidungen.