Die Metaprogramme

Metaprogramme sind übergeordnete Programme (Kontrollinstanzen), die steuern, welche Informationen aus der unbewussten Wahrnehmung den Weg in unser Bewusstsein finden. Da sie festlegen, worauf wir achten, beschreiben sie typische Muster in unserem Denken. Damit sind Metaprogramme ein Teil unserer unbewussten Filter. Sie werden aufgrund unserer Erfahrungen und Lernprozesse geprägt. Von anderen erlernten Filterinstanzen, wie Werte und Glaubenssätze, unterscheiden sie sich dadurch, dass sie inhaltsfrei sind und nur die Form vorgeben, auf die jemand reagiert. Also nicht, ob etwas gut oder schlecht ist, falsch oder richtig (dies ist das Feld der Glaubenssätze und Werte) sondern lediglich, ob es von Interesse ist. Jemand mit dem Metaprogramm „Gegenwart“ wird eher auf Themen reagieren, die Erleben in den Vordergrund stellen, als auf Themen, die eine sichere Zukunft in 35 Jahren betreffen.

Metaprogramme können an Kontext gebunden sein. Jemand kann z.B. im familiären Kontext zu einem starken WIR neigen, dagegen im beruflichen Umfeld aufs ICH gehen. Ein Metaprogramm ist nicht besser oder schlechter als ein anderes, jede Art Dinge zu sehen, hat ihre Vorteile in bestimmten Kontexten.

Es gibt unzählige Metaprogramme, über 60 typische wurden von Leslie Cameron-Bandler beschrieben. Hier ist eine kleine Auswahl:

Richtung: Weg von – hin zu: Zieht es dich zu etwas Positivem hin oder möchtest du etwas Negatives vermeiden?

Bezugsrahmen: Intern – Extern: Machst du deine Entscheidungen davon abhängig, wie du die Dinge siehst oder was andere denken (könnten)?

Beziehung: Gleichheit – Unterschied: Achtest du darauf, was du mit jemandem gemeinsam hast oder eher auf die Unterschiede zwischen euch?

Informationsaufnahme: Global – Spezifisch/ Detail: Willst du den Überblick haben oder es ganz genau wissen?

Zu wissen, wie du und andere Menschen orientiert sind, kann sehr hilfreich für das gegenseitige Verständnis sein.

Dazu eine kleine Geschichte
Der Meister nahm zwei Stöcke und legte sie in Form eines T auf den Boden. Dann fragte er den Schüler: „Was siehst du?“ „Den Buchstaben T“, antwortete der. „Genauso habe ich es mir vorgestellt“, sagte der Meister. „Es gibt von sich aus keinen Buchstaben T; das T ist die Bedeutung, die du ihm gibst. Was du vor dir siehst, sind zwei abgebrochene Äste in Form von Stöcken.“ 

Aus
Antony de Mello – Zeiten des Glücks