Salutogenese und Resilienz

Das Modell der Salutogenese, das Aaron Antonowsky in den 70-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelt hat, beschreibt, wie Gesundheit entsteht.

Welche Faktoren unterstützen ein Leben in Gesundheit und Zufriedenheit – trotz widriger Umstände? Im Wesentlichen sind das drei Gesichtspunkte:

Die Verstehbarkeit des Lebens: Meine Welt ist stimmig und verständlich. Starke Herausforderungen ordne ich in einem übergeordneten Zusammenhang ein.

Die Handhabbarkeit des Lebens: Die Probleme und Belastungen meines Lebens bewältige ich. Ich ausreichende Ressourcen, um mein Leben auch in Krisen zu meistern.

Die Sinnhaftigkeit des Lebens: Mein Leben und meine Tätigkeiten sind sinnvoll. Es lohnt sich, mich auch mal zum Erreichen meiner Ziele anzustrengen.

Aus diesen drei Faktoren entsteht dann das Gefühl von Kohärenz. Mit einem guten und stabilen Kohärenzgefühl lassen sich fast alle Herausforderungen des Lebens überwinden. Man übersteht Chaos, Schrecken und Traumatisierungen. Ist es weniger stabilen, werden Ereignisse bedrohlicher und als unüberwindbar empfunden.

Es ist lebenslang möglich, das Kohärenzgefühl zu stärken. Dazu eignen sich die sieben Schlüssel der für seelische Widerstandskraft (Resilienz) sehr gut.

Akzeptanz – Vorbei ist vorbei!
 Vergangenes ist vorbei. Es lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Du kannst dir jedoch bewusst machen, welche positiven Aspekte ein Ereignis hatte und welche Stärken du daraus entwickelt hast.


Optimismus – Darauf vertrauen, dass es besser wird!
 Mit einer optimistischen Grundhaltung ordnest Du unerfreuliche, schwierige und belastende Ereignisse so ein: Sie sind situationsspezifisch, zeitlich begrenzt und veränderbar. Probleme sind dazu da, gelöst zu werden und um daran zu wachsen. Optimismus hat dabei nichts mit „Schönreden“ zu tun. Optimismus bedeutet, auch die andere, positive Seite einer Medaille zu sehen.


Selbstwirksamkeit – Ich kann, ich will und ich werde!
 Kennst du deine Stärken und Fähigkeiten? Und erkennst du sie auch an? Denn neben dem Optimismus, gehören Stärken und Fähigkeiten dazu, um den Widrigkeiten des Lebens zu begegnen und sie mit dem Vertrauen, dass es gut wird, zu überwinden.
Vertrauen ins Leben und in die Vollkommenheit der Schöpfung, dass alles gut und richtig ist, auch wenn es im Moment nicht danach aussieht oder sich nicht so anfühlt. 


Eigenverantwortung – die Opferrolle verlassen!
 Eigenverantwortung ist die Grundlage der Freiheit. Übernimmst du Verantwortung für dein Handeln und seine Folgen, dann verschwindet das Gefühl, dem Schicksal hilflos ausgeliefert zu sein. So sorgst du für dich und gestaltest dein Leben. 


Lösungsorientierung – der Schritt in die richtige Richtung! 
Mit der Einstellung, dass jedes Problem grundsätzlich gelöst werden kann, wird jedes Problem zu einem Projekt, etwas Neues zu lernen oder eine Herausforderung zu meistern. Dabei spielt es eine entscheidende Rolle, worauf du deinen Blick lenkst. Es ist wie bei der Verwendung einer Lupe: das was du betrachtest wird vergrößert. Ist der Fokus auf das Erforschen des Problems gelenkt, wird sich das Problem emotional stärker bemerkbar machen. Entscheidest du dich, mögliche Lösungen in den Blick zu nehmen, werden sich neue Wege zeigen.


Netzwerkorientierung – Unterstützung durch das soziale Umfeld! 
Ein starkes ICH ist ein Standbein für ein Leben in Zuversicht. Ein weiteres Standbein ist ein unterstützendes soziales Umfeld, ein Leben in einer guten und stärkenden Gemeinschaft. Dazu gehören enge Bezugspersonen aus der Familie, ebenso Freunde, Lehrer, Trainer oder Mentoren. Welche Menschen gibt es in deinem Leben, die sofort alles liegen und stehen lassen würden, um dich zu unterstützen? Für wen würdest du alles stehen und liegen lassen, um ihn oder sie zu unterstützen? In einer guten Gemeinschaft leben, stärkt die seelischen Abwehrkräfte.


Zukunftsgestaltung – den Weg Deine Lebens selbst bestimmen! Resiliente Menschen nehmen Einfluss auf ihre Zukunft. Sie leben nach ihren Werten und entwickeln eine klare Vision. Sie wissen um die Sinnhaftigkeit ihres Lebens und ihres Tuns. Krisen und daraus resultierende Veränderungsprozesse birgt für resiliente Menschen die Chance, sinnvolle Erfahrungen zu machen und durch Herausforderungen zu wachsen.

Ein erster Check: Wo stehst Du in Bezug auf Akzeptanz, Optimismus, Selbstwirksamkeit, Eigenverantwortung, Netzwerk- und Lösungsorientierung, sowie Zukunftsgestaltung?
Was kannst du tun, um jeden Faktor etwas zu stärken?

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