Die Grundannahmen für einen wertschätzenden Umgang

In dieser herausfordernden Zeit ist es wichtiger denn je, sich mit offenen Ohren und offenem Herzen zu begegnen. Es gibt zurzeit so viel Polarisierungen und ich wünsche mir, dass es uns wieder mehr und mehr gelingt Brücken zu bauen. Dass es weniger darum geht, Recht zu haben und auf seiner Position zu beharren. Dass es mehr darum geht, offen zu sein für den Standpunkt des Anderen. Offen dafür zu sein, dass meine Werte andere sind als die anderer Menschen. Und dass diese Werte ebenso ihre Berechtigung haben wie meine.

An dieser Stelle möchte ich die Grundannahmen aus dem NLP vorstellen. Sie bilden die Basis für eine gesunde, verständnisvolle, wertschätzende und zielführende Kommunikation.

  1. Ich bin ok – du bist ok.
    Wenn wir uns wirklich auf Augenhöhe begegnen, wertschätzend, ohne Bewertung – dann können wirkliche und wahrhaftige Begegnungen stattfinden.
  2. Jeder Mensch ist einzigartig und hat sein eigenes Modell von der Welt.
    Jede*r nimmt seine Umgebung, das Verhalten und das gesprochene Wort anders wahr – in seiner Welt eben, geprägt von seinen Erfahrungen. Dabei kein Modell ist besser oder schlechter als das andere.
  3. Alle Menschen haben das Wissen, die Ressourcen und die Fähigkeiten, um Veränderungen vorzunehmen.
    Du kannst jederzeit einen anderen Weg einschlagen, dich entscheiden, etwas in deinem Leben zu begrüßen und dich von anderem zu verabschieden.
  4. Hinter jedem Verhalten steht eine positive Absicht.
    Dieser Satz hat mich lange beschäftigt. Irgendwann habe ich verstanden, dass sich diese positive Absicht nicht auf mich bezieht, sondern auf die handelnde Person. Das hat für mich dazu geführt, dass ich mich bei Konflikten aus dem Fokus nehmen konnte. Denn es ging nicht darum, mich zu verletzen oder zu ärgern. Es ging der handelnden Person vielmehr darum für sich zu sorgen – wenn auch manchmal auf eine sehr merkwürdige Art und Weise.
  5. Menschen treffen in ihrem Tun jeweils die beste, ihnen zur Verfügung stehende Wahl.
    Dazu möchte nur das sagen: Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.
  6. Für jedes Verhalten gibt es einen Kontext, in dem es sinnvoll und nützlich ist.
    Für ein Kind mag es sinnvoll oder gar überlebensnotwendig gewesen sein, sich in bestimmten Situationen unsichtbar zu machen. Für den Erwachsenen gilt das sicher nicht mehr. Da das jedoch ein Verhalten ist, das in früher Kindheit erlernt wurde, ist es u.U. schwer, dies zu ändern.
  7. Respektiere alle Botschaften.
    Du musst nicht einer Meinung mit anderen Menschen sein, respektieren und achten solltest du sie allemal. Das ist gerade in dieser Zeit der Pandemie in meinen Augen besonders wichtig, um die entstandenen Polarisierungen nicht weiter zu verschärfen und sogar zu mindern.
  8. Vertraue deinem Unbewussten.
    Nimm deine Gefühle wahr und ernst. Verbinde dich wieder mehr mit deinem Körper und deinen Emotionen.
  9. Körper, Geist, Seele und Umwelt bilden ein einheitliches System.
    Verändert sich eines, verändert sich auch alles Andere.

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